Proben in US-Baracke

"Roswell‘‘ auf dem Weg zum Deutschen Rockpreis 99

 

Ihr Name: "Roswell‘‘, nach dem geheimnisumwitterten

US-Luftwaffenstützpunkt in

Nevada. Ihr Probeort: "5887‘‘ ,eine verlassene US-Baracke – auf dem Layenhof. Was die fünf Jungs, die ihren Bandnamen schützen ließen, anpacken, verschmilzt auf magische Weise. Vor noch

nicht zwei Jahren trafen die Musiker zusammen, jeder eine starke Persönlichkeit mit eigener Geschichte und eigenem Geschmack. Ge-schaffen haben sie ihr besonderes Universum und fangen an, Erfolg zu haben. Am Samstag den 9. Oktober, spielt "Roswell‘‘ in Worms um den Deutschen Rockpreis" Diese Kombination gibt es bis jetzt noch nicht – heftiger 70er Gitarren-Rock und ein Gesang, den man nicht in eine Schublade stecken kann‘‘, er-läutert Gitarrist Buddy Treber das Charakteristische seiner Band.

Doch festlegen läßt "Roswell‘‘ sich nicht, weder in der Musik noch den Texten.

 

Zwar taucht in den Liedern immer wieder die sagen-umwobene "Area 51‘‘ –ein Alien Sammelplatz – auf. Die Fünf setzen allerdings genauso ihre Akzente, wenn es um eine verkorkste Gesellschaft, Krieg oder Kindesmissbrauch geht. "Ich höre der Musik zu, dann versuche ich zu beschreiben, was in meinem Kopf vorgeht‘‘, sagt Sänger und Texter Sven Seeberger. Er abstrahiert, läßt Freiräume für Assoziationen. Und das Publikum zieht mit. "Inzwischen passiert es sogar, dass Leute kommen, weil wir spielen, oder wieder gehen, weil wir nicht spielen", meint Buddy Treber mit einem Schuss Understatement. "Jetzt ist der Zeitpunkt, wo es rollt.‘‘ Zwar ist den fünf Jungs die Reaktion ihrer Fans wichtiger als die Nominierung. Doch verstecken muss sich "Ros-well‘‘ auf keinen Fall. Die Band ist nämlich nicht nur für die Ausscheidung in Worms, sondern parallel dazu bereits für das Halbfinale nominiert,

 

 

wo die Gewinner des Landes-Festivals noch einmal antreten. Unabhängig von der Jury Entscheidung hat "Roswell‘‘ den eigenen Weg längst festgelegt. Obwohl Familien-väter, Selbständige oder sonst irgendwie eingespannt, hat zumindest an ein bis zwei Abenden pro Woche die Band Vorrang. Nach den ersten Konzerten im Umkreis von Mainz soll es im nächsten Jahr auf Rheinland-Pfalz-Tour gehen. Auch eine CD will die Band , die nicht nur spezielle Musik, sondern auch viel zu sagen hat, herausbringen. Denn die Wahrheit liegt irgendwo dort draußen auf dem Layenhof.

 

 

AZ Mainz

 

 

 

 

Landesrockfestival

in Worms

Roswell aus Mainz sind einer der wenigen positiven Ein-drücke des Abends. Ihre Basis ist zwar auch 70er Jahre Rock, dafür glänzen sie durch Melodiegestaltung, stimmungsdynamische Arrangements, Gesang - auch mehrstimmig bei solider Technik und professionellem Zusammenspiel. Gute Bühnenperfomance vor allem durch den etwas verrü ckten Front-mann. Über die Verteilung der ersten Plätze sind die Meinungen in verschiedenen Punkten absolut konform, vereinzelt aber auch deutlich polarisiert.

 

Jedes Jurymitglied muß schnell von persönlichen Favoriten abkommen. Die Auswahl wird recht bald auf zwei Gruppen reduziert, die, aus welchen Gründen auch immer, bei uns in positiver Erinnerung ge-blieben sind. Letztlich fällt die schwere Entscheidung für Roswell auf Platz zwei. Es wäre sicher auch nicht korrekt gewesen, eine Band mit Durchschnittsalter über 30 Jahren als Nachwuchs zu küren. Somit landen auf dem ersten Platz die Mashed Faces obwohl die Punks in ihrer gesamtmusikalischen Qualität

 

 

 

meines Erachtens im Vergleich zu den anderen Combos nicht das Potential zur Siegerband haben. Die stolzen Gewinner bedanken sich mit einer spontanen Akapella-Nummer bei allen die noch nicht kopfschüttelnd die Halle verlassen haben.

 

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